Nina Canell, Mid-Sentence (Auszug), 2018, Siebdruck, Erworben 2019 mit Mitteln der Freunde der Kunsthalle e. V., © Canell / Hamburger Kunsthalle / bpk, Foto: Christoph Irrgang
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Serien. Druckgraphik von Warhol bis Wool

Nach Zeichnungsräume. Positionen zeitgenössischer Graphik I + II (2016/17) und Künstlerbücher. Die Sammlung (2017/18) wird mit der Ausstellung Serien. Druckgraphik von Warhol bis Wool die Erforschung der eigenen Sammlung der Kunsthalle im Frühjahr 2021 fortgesetzt.

Mit seinen berühmten Siebdrucken Campbell’s Soup (1968) oder den Marilyn-Porträts (1967) hat Andy Warhol die serielle Wiederholung von Bildern zu seinem Markenzeichen gemacht. Mitte der 1960er-Jahre war die Druckgraphik durch Pop Art und Fluxus zu einem der wichtigsten künstlerischen Medien geworden. Neben der Pop Art waren es vor allem Minimal Art und Konzeptkunst, die mit ihren graphischen Folgen die serielle Vervielfältigung von Printmedien in den Vordergrund stellten. Doch was fasziniert junge Künstler*innen heute an der Serie und an jahrhundertealten Drucktechniken, die sie mit neuen Digitalverfahren kombinieren? Im Fokus der Ausstellung steht der Entstehungsprozess von Serien, die enge Kooperation mit berühmten Drucker*innen und Print-Editionen sowie die gemeinsame »Liebe zum Druck«.

Mit rund 300 Werken von Künstlerinnen und Künstlern wie Josef Albers, John Cage, Sigmar Polke, Gerhard Richter u. v. m. demonstriert die Ausstellung die visuelle und politische Sprengkraft graphischer Serien und dokumentiert die weitreichenden Folgen der graphischen Revolution um 1960. Neben politischen Zyklen wie David Hockneys Arbeit A Rakes Progress (1961–1963) bilden Neuerwerbungen wie die 2019 durch die Unterstützung der Freunde der Kunsthalle erworbene Serie Mid-Sentence (2018) von Nina Canell einen wichtigen inhaltlichen Schwerpunkt. Unter Ergänzung einiger bedeutender Leihgaben bietet Serien einen wunderbar frischen Blick auf das serielle druckgraphische Medium und spiegelt seine Wandlungsfähigkeit in einem spannungsvollen Bogen von gut 60 Jahren Kunstgeschichte wider.

Petra Roettig