Um 1800 lenkten Künstler und Künstlerinnen den Blick auf das Flüchtige und Beiläufige in der Natur: Bäume und Gräser, Wasser und wechselndes Licht. In Ölstudien erfassten sie das vermeintlich Unspektakuläre und gaben ihm bildliche Gestalt. So entwickelte sich auch ein veränderter Blick auf das atmosphärische Fluidum der Wolken, die nunmehr auch nach wissenschaftlichen Maßgaben betrachtet wurden. Diesen künstlerischen Aufbruch zeigt beispielhaft die Ausstellung Mehr Licht. Die Befreiung der Natur im Museum St. Annen in Lübeck. Kuratiert wurde sie von dem Kunsthistoriker und Autor Florian Illies. Dem neuen, säkularisierten Blick auf die Natur stellen wir mittelalterliche Altäre aus der Sammlung des Hauses gegenüber – entstanden in Zeiten, in denen der Himmel noch als Sphäre des Heiligen galt. Ein Besuch des Doms beschließt unsere Tagesfahrt.